Glauben stärken

In den Tag starten

Denkanstöße bekommen

Gerade da flog eine weitere Schar schreiender Wildgänse über die Bäume hinweg und zog unsere Aufmerksamkeit auf sich. Wir hielten den Atem an, als die sich ständig verändernde V-Formation nach Süden flog.“ „Sie haben es kapiert!“, sagte John und lächelte, als wir unseren Blick wieder nach unten wandten.„Was kapiert?“ „Es gibt da schon eine Versammlung. Sie alle fliegen nach Süden, wo das Wetter wärmer ist. Es ist nicht so wichtig, mit welcher Gruppe sie im Moment fliegen, aber sie fliegen alle in die richtige Richtung.“ ,,Heißt das, dass wir alle nach Süden fliegen sollen?“, fragte Bryce, weil er nicht verstand, was John meinte. „Du denkst, Versammlungen seien Treffen, zu denen man gehen kann, und es ginge darum, die perfekte Form zu finden, die Ergebnisse garantiert, die ein Treffen gar nicht garantieren kann. Dabei erkennst du nicht, dass Jesus seine Herde ständig zu sich selbst versammelt. Auf der ganzen Welt machen Menschen die Erfahrung, dass ihr Hunger nach ihm den Hunger nach irgendetwas anderem weit übersteigt, und dass jeder Ersatz, den sie aus probieren, ihre Unruhe nur noch vergrößert.

Wenn sie aber auf ihn ausgerichtet sind, wachsen sie nicht nur jeden Tag näher zu ihm hin, sondern werden auch feststellen, dass sie mit anderen unter wegs sind, die in dieselbe Richtung gehen. Gänse fliegen miteinander in dieser Formation nicht, weil sie dazu verpflichtet sind, sondern weil dadurch ihre Last leichter wird und sie ihrem Ziel näher kommen.“ John richtete seinen Blick wieder zum Himmel, und wir mit ihm. Wir sahen nun mindestens vier verschiedene Gruppen, die alle nach Süden flogen. Und alle diese Gruppen werden am selben Ort miteinander ankommen. Das ist genau das, was Jesus immer wollte – eine Herde, die allein zu ihm hingezogen ist. Dabei hilft jeder, die Last der anderen, die in dieselbe Richtung unterwegs sind, leichter zu machen. Das ist die Versammlung.

Es geht nicht darum, wann ihr euch trefft, wo ihr euch trefft oder wie ihr euch trefft, sondern dass jeder von euch sein Herz zu ihm versammelt. Wenn das geschieht, werdet ihr diesen Weg normalerweise nicht lange alleine gehen.

(Quelle: Wayne Jacobsen/Dave Coleman: Der Schrei der Wildgänse S. 195/196 Verlag GloryWorld-Medien 7. Auflage 2012)

Mt.18,20: Denn wo zwei oder drei versammelt sind in meinem Namen, da bin ich in ihrer Mitte. Die erste Frage, die uns dieser Vers beantwortet, ist die Frage nach dem Ort. Wo trifft sich die Gemeinde? Jesus sagt: “Wo zwei oder drei …” Dieses “Wo” beinhaltet alles! Es eröffnet eine universale Weite und macht die Gemeinde frei von allen speziellen heiligen Orten. Man könnte es besser mit “Wo auch immer” übersetzen.

Die Gemeinde trifft sich wo auch immer. Diesen Gedanken führt Jesus im Gespräch mit der Frau am Jakobsbrunnen aus. Als sie nach dem richtigen Ort für Anbetung fragt, sagt Jesus: Joh.4,21: Glaube mir, Frau, es kommt die Zeit, dass ihr weder auf diesem Berge noch in Jerusalem den Vater anbeten werdet. … 23 Aber es kommt die Stunde und ist schon jetzt, dass die wahren Anbeter den Vater anbeten werden im Geist und in der Wahrheit; denn auch der Vater will solche Anbeter haben. Gott kann überall angebetet werden, der Ort oder das Gebäude ist dabei überhaupt nicht wichtig. Das bedeutet für die Gemeinde: sie kann sich überall treffen. Oder anders: Wo auch immer zwei oder drei zusammenkommen in Jesu Namen, da ist der Ort, wo Jesus ist und wo die Gemeinde ist! Haben wir dies einmal in seiner Grundsätzlichkeit verstanden, dann kann alles ein Raum oder Ort für die Versammlung der Gemeinde sein: ein Haus, eine Halle, eine Kirche, eine Firma, eine Fabrik, eine Wiese, ein Wald, aber auch ein Gefängnis… Es gibt keinen Ort, an dem sich die Gemeinde nicht versammeln könnte.  Entsprechend traf sich schon die erste Gemeinde, “wo auch immer” sie Raum fand.


(Quelle: Markus Kettner, Zwei oder Drei – Ein prophetischer Aufruf, Ofterdingen Juni 2020, alle Rechte beim Autor)